Made in Germany 2030 Zukunft Industrie – Sektoral effizient und sicher finanziert
Planungssicherheit, partei- und branchenübergreifender Rückenwind und mehr privates Kapital sind notwendig, um den Industriestandort Deutschland langfristig wettbewerbsfähig aufzustellen. Hier setzt die von der Stiftung Mercator geförderte Initiative „Made in Germany 2030“ an. Unter der Leitung der Transformationsexpert:innen Kristina Jeromin und Matthias Kopp wird eine industriepolitische Finanzierungsstrategie für Deutschland entwickelt.
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Über die Initiative
Die Stiftung Mercator fördert zum 15. Mai 2024 eine neue Initiative mit dem Namen „Made in Germany 2030“. Ziel ist es, eine parteiübergreifend verfolgte Strategie für die Finanzierung eines wettbewerbs- und zukunftsfähigen deutschen Industriestandortes zu erarbeiten. Die darin enthaltenen Handlungsempfehlungen sollen eine wichtige Grundlage für den industriepolitischen Diskurs im Hinblick auf den Ausbau widerstandsfähiger und dekarbonisierter Wertschöpfungsketten bilden.
Hierfür werden in einem Dialogprozess Akteure aus Politik, Finanzwirtschaft, Industrie und Wissenschaft zusammengebracht. Das Projekt wird von Kristina Jeromin, Expertin für Transformationsfinanzierung, und Matthias Kopp, Leiter Sustainable Finance beim WWF Deutschland, geleitet. Beide sind Mitglied des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung. In Dialogformaten wird in den kommenden Monaten ein erster Entwurf der Strategie erarbeitet und im Rahmen eines Events im September vorgestellt. Voraussichtlich Ende des ersten Quartals 2025 wird die finale Strategie vorliegen.
Kopp betont zum Start des Projekts: „Wir benötigen dringend ein gemeinsames industriepolitisches Zielbild von Politik, Wirtschaft und Finanzmarkt. Das ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Industriepolitik. Ohne klaren Plan und Verbindlichkeit zur Umsetzung fallen wir im globalen Wettbewerb weiter zurück. Es geht um unsere Wettbewerbsfähigkeit, um Arbeitsplätze und Kapital für Nachhaltigkeits-Transformation.
Wir werden Transitionspfade für zentrale Wirtschaftssektoren erarbeiten und Empfehlungen für einen anreizenden und unbürokratischen politischen Rahmen zu deren Finanzierung aussprechen.“
Jeromin, die zuvor bei der Deutschen Börse und als Geschäftsführerin des Green Sustainable Finance Cluster Germany tätig war, ergänzt: „Unsere europäischen Nachbarn haben längst einen klaren industriepolitischen Fahrplan für die kommenden Jahre. Sie haben erkannt, dass es dafür verlässliche politische Rahmenbedingungen und konkrete Anreize für privates Kapital braucht. Wenn wir den industriellen Kern unseres Landes langfristig erhalten wollen, müssen wir unsere Volkswirtschaft strategisch weiterentwickeln. Mit Mut für neue Ideen und eine konsequente Umsetzung.“
Dr. Lars Grotewold, Leiter Bereich Klimaschutz, Stiftung Mercator: „Der Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland muss klimafreundlich werden, wenn wir seine Wettbewerbsfähigkeit auch künftig sichern wollen. Mit diesem Projekt wollen wir die Grundlagen dafür verbessern, das notwendige private und öffentliche Kapital für die Transformation der deutschen Industrie zu mobilisieren. Wir freuen uns sehr auf dieses Projekt und die Kooperation mit Kristina Jeromin und Matthias Kopp.“
Kristina Jeromin
»Mut für neue Ideen und eine konsequente Umsetzung.«
Kristina Jeromin ist Expertin für Transformationsfinanzierung. Sie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Finanzbranche, Realwirtschaft und Politik, mit Fokus auf deren effizienter Verzahnung zur erfolgreichen Gestaltung und sicheren Finanzierung des industriellen Strukturwandels.
Kristina Jeromin war von 2009 bis 2020 bei der Gruppe Deutsche Börse beschäftigt und dort zunächst zuständig für das in- und externe Reporting von Nachhaltigkeitsthemen. Ab 2015 bis Ende 2020 verantwortete sie als Head of Group Sustainability das konzernweite Nachhaltigkeitsmanagement der Börse, in deren Rollen als internationaler Kapitalmarktorganisator, selbst börsengelistetes Unternehmen und DAX-Mitglied.
Von April 2018 und bis April 2024 war Sie Geschäftsführerin des Green and Sustainable Finance Cluster Germany, einem Zusammenschluss führender Finanzmarktakteure zur gezielten Finanzierung von zukunftsfähiger Wertschöpfung.
Von 2019 bis 2021 war sie stellvertretende Vorsitzende des Sustainable Finance Beirats der deutschen Bundesregierung und ist bis heute Mitglied des Gremiums.
Matthias Kopp
»Wettbewerbsfähigkeit durch klaren Plan und Verbindlichkeit.«
Matthias Kopp verantwortet die inhaltliche Aufstellung des WWF Deutschland zum Finanzsystem, dessen Nachhaltigkeitswirkung und Mobilisierungspotenzial für erfolgreiche Transformation. Der Wirtschaftsingenieur (TU Berlin/ London) arbeitete bis 2005 in der Managementberatung zu Energiemärkten und Risikomanagementstrategien und seit nunmehr 19 Jahren in verschieden Funktionen im WWF Deutschland. Neben dieser Rolle im nationalen WWF ist er Mitglied im Leadership Team der Finance Practice des globalen WWF Netzwerks.
Zu seinen Rollen und Handlungsfeldern zählt die enge Zusammenarbeit mit Finanzmarkakteuren aus allen Bereichen und in unterschiedlichen Formaten, von Co-Entwicklungsprojekten zur Transformationsfinanzierung zur individuellen Begleitung und Beratung einzelner Finanzinstitutionen, ebenso wie der Politikbegleitung und Beratung. Die Frage der Ausrichtung öffentlicher Finanzierungen und eines wirkungsorientierten Haushalts umfasst dies ebenso wie Rollen öffentlicher und multilateraler Banken. Er ist Mitglied im Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung seit dessen Einrichtung 2019 sowie in weiteren Beiräten u.a. der Börse Hannover zum GCX und der Klimaschutzunternehmen e.V..